Filiz Polat, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, hatte Mittwochabend (14. November) den Fotojournalisten und GRÜNEN-Kandidaten für die Europawahl 2019 Erik Marquardt zu Gast in ihrem Regionalbüro in Osnabrück. Im Rahmen von Polats Veranstaltungsreihe KULTUR | POLITIK & GESELLSCHAFT zeigte Marquardt seinen Fotovortrag „Flucht nach Europa – Die Grenzen der Menschlichkeit“.
Polat: „Es sind schon bedrückende Bilder, die auf Marquardts Reisen entstanden sind. Wenn diese Eindrücke dann auf Aussagen wie ‚Asyltourismus‘ treffen, dann kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Und es ist auch zynisch, wenn Länder wie Ungarn heute Fahrzeuge zur Abwehr von Schutzsuchenden einsetzen, die vor einigen Jahren von denselben Ländern noch im Krieg in Afghanistan eingesetzt wurden. Ich bin Erik Marquardt sehr dankbar für sein Engagement und seine Dokumentation der verschiedenen Fluchtwege. Wir dürfen unsere Augen davor nicht verschließen. Und wir müssen legale Fluchtrouten schaffen, damit die erschütternden Szenen aus dem Mittelmeer endlich ein Ende haben.“
Erik Marquardt: „Wenn wir in Europa noch ohne Scham in den Spiegel schauen wollen, sollte uns die Situation auf dem Mittelmeer nicht kalt lassen. Seehofer, Söder und Salvini tun so, als sei der größte Skandal, dass einige Menschen in Europa über die Grenzen kommen, aber der eigentlich Skandal ist, dass tausende Menschen elendig an den Außengrenzen sterben, weil wir uns abschotten.“
Marquardt war in den letzten Jahren vielfach auf den Fluchtrouten nach Europa unterwegs und hat dort als Fotograf die Situation von Geflüchteten und Helfer*innen eindrücklich festgehalten. Im letzten Sommer war er zudem zur Seenotrettung mit der Sea-Eye auf dem Mittelmeer.