Pressemeldung Nr. 359 vom

Schießübungen und fehlende Löschraupen Grüne fordern sensiblen Umgang bei Sommerhitze und Trockenheit

Nach der ersten heißen Trockenphase des Jahres hat Filiz Polat, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, die Bundesregierung gefragt, welche Auswirkungen das Ausrufen der Waldbrandgefahr-Warnstufe 5 des Deutschen Wetterdienst (DWD) für Teile Niedersachsens auf den Schießbetrieb auf der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen hat. Zur Antwort des Bundesministeriums der Verteidigung erklärt Polat:

"Ich bin irritiert, dass die beiden im Abschlussbericht des Moorbrandes angekündigten neuen Löschraupen immer noch nicht vor Ort sind. Die beste Vorbereitung hilft nicht, wenn im Notfall nicht gelöscht werden kann. Die Löschraupen waren 2018 die Achillesverse. Angesichts der Wiederaufnahme der Schießübungen wird es allerhöchste Zeit, dass die Bundeswehr ihre Versäumnisse hier nachholt."

Polat begrüßt zwar, dass die Feuerwehr der Bundeswehr in die Planung der Schießübungen einbezogen und die Lage in jedem Einzelfall bewertet werde. Dennoch sieht sie eine große Gefahr in den Versäumnissen um die Löschraupen: "Der Moorbrand von 2018 hat uns gezeigt, wie kritisch die Lage bei heißem und trockenem Wetter ist. Wichtig ist daher, dass der Schutz von Bevölkerung und Natur oberste Priorität hat und Schießübungen hier untergeordnet werden. Das bedeutet auch, dass Schießübungen ausgesetzt werden, wenn eine Brandgefahr im Moor nicht auszuschließen ist."

Martin Tecklenburg, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Meppen kritisiert, dass die Bundeswehr verantwortungslos handele, wenn sie die Schießübungen wieder aufnehme, wohl wissend, dass die notwendigen Löschraupen nicht zur Verfügung stünden. "Die Bundeswehr nimmt wieder in Kauf, dass ein großes Stück Natur unwiederbringlich zerstört wird, dass Schäden an Mensch und Tier entstehen, die unabsehbar sind. Die Stadt Meppen ist bei der letzten Katastrophe mit einem blauen Auge davon gekommen. Wäre der Wind aus östlicher Richtung gekommen, hätte das wohl wegen der starken Rauchentwicklung die Evakuierung der Stadt zur Folge gehabt. Dieses Szenario sollte auf Vorschlag der Grünen am Runden Tische mit der Stadt, der Politik und der Bundeswehr besprochen werden. Passiert ist nichts. Man lebt jetzt mit dem Prinzip Hoffnung, dass nichts passiert. Ein sicheres Gefühl ist das nicht, eher ein mulmiges."

Zurück zum Pressearchiv