Pressemeldung Nr. 114 vom

Jobcenter und Caritas-Projekt Polat beeindruckt von Arbeit in Nordhorn

Filiz Polat, für die Grafschaft Bentheim zuständige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, hat heute (25. Oktober) das Jobcenter in Nordhorn besucht. Dabei konnte sich die Abgeordnete über die Organisation und die aktuelle Situation vor Ort informieren.

Filiz Polat: „Das Besondere am Jobcenter in Nordhorn ist das Integrationszentrum, in dem alle Neuankommenden unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus beraten werden. Der Gedanke, keine Zeit zu verlieren, ist bei der Integration insgesamt enorm wichtig. Dass Geflüchtete und Migrant*innen hier eine Beratung aus einer Hand bekommen, sehe ich als best practise, dem die anderen Landkreise folgen sollten.“

Ziel der Arbeit des Jobcenters ist eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt und in das gesellschaftliche Leben vor Ort. Davon profitieren sowohl die Geflüchteten als auch Unternehmen der Region und die Gesellschaft insgesamt. Ein entscheidender Baustein dabei ist der Erwerb der deutschen Sprache. „Zum wiederholten Male werde ich mit der überbordenden Bürokratie und den hohen Anforderungen an Träger für das Angebot von Sprach- und Integrationskursen durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge konfrontiert. Das führt auf allen Seiten zu Frust und bremst die Integration aus.“ Polat betonte, dass sie diesbezüglich Druck bei der Bundesinnenministerin mache. Das Integrationskursangebot müsse entbürokratisiert und flexibilisiert werden – insbesondere auch mit Blick auf Kurse mit Kinderbetreuung. Denn Zuwanderung biete viele Chancen und Potenziale für beide Seiten, für die Geflüchteten selbst, wie auch für Unternehmen, die händeringend nach Personal suchen.

Im Anschluss traf die Abgeordnete zusammen mit ihrer Kreistagskollegin Claudia Middelberg im COMPASS Diakonie Caritas Haus noch das Team von [U25] Emsland, der anonymen Online-Beratung für Jugendliche und junge Erwachsene in Krisensituationen und bei suizidalen Gedanken. Hauptamtlich unterstützte Ehrenamtliche bieten dabei ein niedrigschwelliges Angebot, das Hilfesuchende deutschlandweit in Anspruch nehmen können.

„Mit [U25] bietet die Caritas jungen Menschen ein ganz wichtiges Angebot und einen denkbar einfachen Einstieg in oft dringend benötigte Hilfe. Anonym kann hier Vertrauen aufgebaut und eine Brücke zu weitergehenden Angeboten gebaut werden, die die Hilfesuchenden von allein nicht gesucht hätten“, so Polat. Bemerkenswert sei auch das große ehrenamtliche Engagement. „Es ist schön zu sehen, dass junge Menschen helfen wollen.“ Daher wolle sich Polat in Berlin auch für eine langfristig gesicherte Finanzierung des Projekts einsetzen, für das deutschlandweit an elf Standorten inzwischen über 100 Berater*innen tätig sind, die unzählige Menschen erreichen und im Leben halten.

[U25] Emsland bietet darüber hinaus mit dem Projekt [AUSWEG]LOS auch Workshops für junge Menschen sowie Informationsveranstaltungen für Eltern, Lehrkräfte und andere Fachkräfte an. Junge Menschen werden dabei bestärkt, offen über die Themen Krisen und Suizidalität zu sprechen.

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