Erneut wurden an Stränden mehrerer Nordsee-Inseln zahlreiche Paraffin-Klumpen gefunden. Insbesondere der 17 Kilometer lange Nordstrand von Juist ist betroffen. Filiz Polat, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und in ihrer Fraktion regional zuständig für die Nordseeinseln Borkum, Juist, Norderney und Baltrum, hat sich diesbezüglich mit einer schriftlichen Frage an die Bundesregierung gewandt.
„Ich möchte von der Bundesregierung wissen, welche Erkenntnisse sie zu den aktuellen Funden hat und welche Anstrengungen sie unternimmt, dass es nicht zu weiteren Verunreinigungen unseres UNESCO-Welterbes Wattenmeer kommt. In diesem sensiblen Ökosystem darf es nicht immer wieder zu solchen Verschmutzungen kommen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass große Mengen Paraffin angeschwemmt werden. Und am Ende müssen die Inselgemeinden wieder Zeit und Geld aufbringen, die Klumpen einzusammeln und zu entsorgen. Die Bundesregierung muss – auch in Abstimmung mit den übrigen Nordsee-Anrainerstaaten – eine Lösung finden. Dazu zählt auch das Verbot der zweiten Schiffstankwaschung auf See. Auch dabei können immer noch Rückstände aus den Tanks ins Meer und letztlich an unsere Strände gelangen.“
Schiffe sind verpflichtet, ihre Waschwasser-Rückstände und Reststoffe in Häfen abzugeben, wo eine umweltgerechte Entsorgung erfolgen kann. Allerdings ist eine zweite Waschung unter bestimmten Voraussetzungen auch auf See noch erlaubt. Häufig gehen Paraffin-Funde aber auf illegale Tankwaschungen von Schiffen auf hoher See zurück. Hier brauche es laut Polat ein lückenloses System, das diese Reinigungen nachvollziehbar macht.