Femizid in Osnabrück Polat fordert stärkeren Schutz für Frauen

Filiz Polat, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen aus Bramsche, zeigt sich tief bestürzt ob des Mordes an einer 43-jährigen Frau in Osnabrück. Angesichts der strukturellen Gewalt gegen Frauen fordert Polat politische Konsequenzen.

„Es ist erschütternd und zutiefst traurig, dass es in Osnabrück zu diesem Femizid gekommen ist. Eine Frau wurde auf offener Straße von ihrem Ex-Partner getötet – ein weiterer Fall tödlicher Partnerschaftsgewalt, der sprachlos macht. Meine Gedanken sind bei den drei Kindern, die nun ohne beide Elternteile leben müssen, und bei den Angehörigen, die mit unermesslichem Schmerz und Verlust konfrontiert sind.

Diese Tat ist kein Einzelfall, sondern Teil einer traurigen Realität: Gewalt gegen Frauen – insbesondere durch (Ex-) Partner – ist in unserer Gesellschaft erschreckend präsent. Alle 3 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren ehemaligen oder aktuellen Partner. Fast jeden Tag wird ein Femizid in Deutschland begangen. Es muss unser aller Aufgabe sein, solche Gewalt nicht zu relativieren, sondern sie klar zu benennen, als das, was sie ist: Femizid.

Jede Frau hat ein Recht auf ein Leben in Sicherheit und ohne Angst. Es braucht mehr Prävention, mehr Schutzräume, mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit – und ein klares Bekenntnis: Gewalt gegen Frauen darf niemals hingenommen oder verschwiegen werden.“

Polat fordert darüber hinaus, den Waffenbesitz des Täters zu klären. „Es stellt sich in diesem Zusammenhang auch die dringende Frage nach dem Zugang zu Schusswaffen. Es muss geklärt werden, wie der Täter an die Waffe gelangte. Um solche Tragödien künftig zu verhindern, muss der private Waffenbesitz deutlich restriktiver geregelt und kontrolliert werden. Besonders bei Personen, die durch Gewalt oder Bedrohung in Erscheinung getreten sind, darf kein Zugang zu Waffen möglich sein. Der Schutz von potenziellen Opfern muss Vorrang vor dem Recht auf Waffenbesitz haben. Es braucht konsequentere Prüfungen, strengere Auflagen – und die klare Erkenntnis, dass weniger Waffen in privaten Händen auch weniger potenziell tödliche Gewalt bedeuten können.“

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