Die im Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 vorgesehenen Kürzungen für das Niederdeutschsekretariat und den Bundesraat för Nedderdüütsch wurden zurückgenommen. Filiz Polat, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Beratenden Ausschuss für die Fragen der niederdeutschen Sprachgruppe, hatte sich in Gesprächen intensiv für eine Korrektur eingesetzt und freut sich nun über die verstetigte Förderung.
„Das Niederdeutschsekretariat ist zentraler Ansprechpartner für die Interessen der Plattdeutsch-Initiativen in Niedersachsen und darüber hinaus. Zusammen mit dem Bundesraat för Nedderdüütsch vertritt es die Interessen der Niederdeutschsprecher*innen auf Länder- und Bundesebene und trägt damit erheblich zum Erhalt des Plattdeutschen bei. Daher freue ich mich, dass wir die vorgesehenen Mittelkürzungen abwenden konnten und die gute Arbeit des Niederdeutschsekretariats fortgesetzt werden kann. Dat is en gode Naricht för all Plattsnackers un Lüüd, de sik för de Spraak insetten doot“, so Polat.
„Plattdeutsch gehört in unserer Region noch zum Alltag, aber natürlich merken wir auch, dass es immer weniger gesprochen wird. Ich habe aber schon das Gefühl, dass auch bei jungen Leuten ein Interesse an der plattdeutschen Sprache besteht. Daher freut es mich, dass Initiativen und Heimatvereine aus der Region weiterhin einen Ansprech- und Vernetzungspartner haben.“
Polat ermuntert die niedersächsischen Landkreise darüber hinaus, Plattdeutschbeauftragte*n zu benennen. „Mir liegt der Erhalt des Plattdeutschen als Teil unseres kulturellen Erbes am Herzen. Zu einer Gesellschaft der Vielen gehört auch und gerade die sprachliche Vielfalt. Entscheidend für Sprachen ist aber, dass sie gesprochen werden. Nur dann können sie auch weitergegeben werden. Umso mehr freue ich mich, dass es Menschen gibt, die sich für den Erhalt des Plattdeutschen engagieren. Da das aber oft sehr niedrigschwellig und in kleinen Initiativen stattfindet, braucht es Ansprechpartner*innen vor Ort in den Landkreisen, um bei der Vernetzung zu helfen und Wissen weiterzugeben.“
Vor allem in Landkreisen, Städten und Gemeinden in Ostfriesland sind Plattdeutschbeauftragte keine Seltenheit mehr. Hier ist man sich der eigenen Sprache sehr bewusst, engagiert sich für deren Erhalt und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprachen, in die Plattdeutsch als zu schützende Sprache aufgenommen wurde. Polat unterstützt damit auch eine langjährige Forderung des Niedersächsischen Heimatbundes.