Pressemeldung Nr. 129 vom

Ausrüstung der Bundeswehr-Feuerwehr wirklich ausreichend? Polat: Moorbrand noch nicht vom Tisch

Mit einer schriftlichen Frage an die Bundesregierung wollte Filiz Polat, regional zuständige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen für das Emsland, Mitte Dezember des vergangenen Jahres in Erfahrung bringen, durch welche Änderungen bezüglich der Risikoanalyse von Waffentests auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienstelle (WTD) 91 in Meppen die Bundesregierung sicherstellen wird, dass mögliche Brände auf dem Gelände vermieden und schnell gelöscht werden können und welche Veränderungen im Bestand der Ausrüstung der WTD zur Brandbekämpfung seit Ende des wochenlangen Moorbrandes erfolgten.

Aus der Antwort des Verteidigungsministeriums geht hervor, dass die Bundeswehr den Betrieb auf der Wehrtechnischen Dienstelle in Meppen in einer ersten Phase wieder aufgenommen hat. Schießübungen sollen in einer zweiten (Schießen in geschlossenen und gedeckten Stellungen) und dritten Phase (Schießen im Kernbereich der WTD) folgen.

Dazu erklärt Filiz Polat: „Die Bundeswehr nimmt die Schießübungen phasenweise wieder auf, obwohl ein umfassender Brandschutz nicht gewährleistet werden kann. Auf der Anlage hat es offensichtlich gravierende Missstände gegeben. Zwar wird nun der Feuchtigkeitsgrad der Erprobungsfläche in die Risikoanalyse vor Schießübungen einbezogen und neue Messstationen sollen Auskunft über den Wasserstand im Moor geben. Warum war das aber bisher nicht der Fall und was ist darüber hinaus Bestandteil der Risikoanalyse? Ich warne davor, den Schießbetrieb nun voreilig wieder aufzunehmen.“

Die Auskunft des Verteidigungsministeriums zur Ausstattung der ansässigen Bundeswehr-Feuerwehr bereitet Polat darüber hinaus Sorge: „Eine erste brandschutzfachliche Bewertung des Moorbrandes habe ergeben, dass die Materialausstattung grundsätzlich anforderungsgerecht‘ sei. Vor dem Hintergrund des Einsatzes der vielen freiwilligen Feuerwehren und weiteren Hilfskräfte, die gemeinsam gegen den Moorbrand gekämpft hatten, kommt mir diese Bewertung nicht ganz realistisch vor. Die Bundeswehr-Feuerwehr muss jederzeit in der Lage sein, Brände auf dem Gelände auch alleine schnell und sicher zu löschen. Wie sieht die aktuelle Ausstattung aus? Hier stellen sich weitere Fragen, denen wir nachgehen werden.“

Für Polat ist das Kapitel Moorbrand daher noch nicht zu Ende: „Der Moorbrand ist noch nicht vom Tisch. Die Bundeswehr muss sicherstellen, dass es nicht noch mal zu einer solchen Brandkatastrophe kommt. Und die Bürgerinnen und Bürger im Umfeld der Anlage müssen sich darauf verlassen können. Insofern fordere ich die Bundeswehr auf, die Schießübungen bis auf weiteres auszusetzen.“

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