Zu den Debatten innerhalb der Union zur Westbalkanregelung kommentiert Filiz Polat, migrationspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion:
„Die Westbalkanregelung ersatzlos abzuschaffen wäre ein großer Fehler. Die bisherigen Zahlen zeigen, dass Einwanderungswillige in Deutschland händeringend gebraucht werden, auch abseits von Fachkräften. Anstatt die Westbalkanregel zu begraben, müssen Menschen die als Hilfskräfte kamen, die Möglichkeit erhalten, hier zu Fachkräften zu werden. Mit effizienteren Verfahren und kürzeren Wartezeiten, wäre noch mehr möglich gewesen. Wir erwarten, dass die bevorstehende Evaluierung das bestätigen wird. Es ist allerdings ein Trugschluss, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Westbalkanregelung ersetzen könnte.
Die von Fachleuten prognostizierte dringend benötigte Arbeitseinwanderung wird das Fachkräfteeinwanderungsgesetz bei weitem nicht erfüllen können. Es ist ein Irrglaube, dass Menschen vom Westbalkan bereits mit dem Meister- oder Gesellenbrief in der Tasche einreisen werden. Solange dies so ist, braucht es den Umweg über die Westbalkanregelung, um auch nur ansatzweise den Bedarf an Fach- und Hilfskräften zu decken.“